Küsse in der Prom Night: Gounod „Roméo et Juliette“ nüchtern aufgeräumt in Zürich, aber traumschön gesungen

Für gewöhnlich gilt Charles Gounods Shakespeare-Adaption „Roméo et Juliette“ von 1867 als charmanter Schmachtfetzen, den die Opernhäuser ansetzen, wenn man zwei junge, heißblütige und bitte auch berühmte Sänger an der Besetzungsangel hat. Die dürfen dann lieben und leiden, seufzen und sterben, dass es die reine Vokalfreude ist. Irgendjemand arrangiert das gefällig, und irgendwer anderes schlägt […]

Immer wieder neue Anfänge: das Amsterdamer Opera Forward Festival mit Trojahn im Zeichen der Eurydice

Bald steht wieder die Münchner Biennale für zeitgenössisches Musiktheater an. Das war mal, 1988 von Hans Werner Henze gegründet, ein wenngleich allzu oft auf literarischen Vorlagen beruhendes Festival der modernen Oper von erstaunlicher Nachhaltigkeit hinsichtlich der Halbwertzeit der dort vorgestellten Kreationen. Heute freilich ist es eine esoterische Spezialisten-Nichtigkeit, ohne jede Ausstrahlung, nerdig, altbacken, null innovativ. […]

Vom Roman zur packend zeitgenössischen Rassismus-Oper: Kris Defoort hat in Brüssel Richard Powers‘ „The Time Of Our Singing“ vertont

Da macht die Metropolitan Opera ein Riesensache draus, dass am 27. September, der monetär so wichtigen Opening Night (nach 18 Monaten Schließzeit) erstmals in der 138-jährigen Geschichte des Hauses die Oper eines schwarzen Komponisten gespielt werden: „Fire Shut Up in My Bones“ von Terence Blanchard. Die vertonte Lebensgeschichte des schwarzen, bisexuellen „New York Times“-Kommentator und […]