Tschaikowskys beste Oper? Naja, er darf das glauben, aber er, der kein sonderliches Selbstwertgefühl besaß, hat auch diverse andere Fehlurteile über seine Musik verbreitet, die heute zum Glück keiner mehr ernst nimmt. Also „Die Zauberin“, ein reizvolles Werk, aber doch zu Recht nicht so populär wie „Eugen Onegin“, „Pique Dame“, „Mazeppa“ und „Iolanta“. Ab und […]
Peter Tschaikowsky
Three Americans in Dresden: Spätsommerliches US-Orchestergipfeltreffen an der Elbe
Ja, ja, da stehen sie wieder am Postplatz, ein versprengtes Häuflein protestierender Impfgegner in roten T-Shirts, die AfD baut eben ihren Infostand auf, legt die Gratis-Kugelschreiber aus. Nein, das septemberlich sandstein- kuppelkupfergrün- und goldstrahlende Dresden ist nicht so. Im fast vollen Kulturpalast, außen Sozialismus, innen feinstens, auch akustisch schmiegsam weinbergrenoviert und nur ein paar Monate […]
Mehr als nur ein Tschaikowsky-Ersatz: Verdis „Giovanna d’Arco“ lässt bei den St. Galler Festspielen den wegen Krieg abgesetzten Russen fast vergessen
Wer Freiluftopernfestival meint, der muss auch Pferd sagen. Denn soviel Spektakel soll schon sein. Also stapfte der Schimmel Fripond brav dem Verdi-König Karl VII. und seinem von Kindern getragenen Hermelinornat hinterher, um bei Gang an der Rampe eine schöne, lange Reihe frisch dampfender Pferdeäpfelchen fallen zu lassen. Was zur Erheiterung des sowie schon gutgelaunten Publikum […]
Tschaikowskys Klanganalyse russischer Machomilitärkultur: Die brillante „Pique-Dame“ der Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko
Hoffentlich bringen die Berliner Philharmoniker ihre eben unter Kirill Petrenko abgeschlossene Trias von Tschaikowsky-Opern auch als Box heraus. Das würde in jedem Fall eine lohnende Ergänzung, der Werk-, der Orchester- wie der Interpretendiskografien bedeuten. Nach dem martialischen Ukraine-Epos „Mazeppa“ und der jugendstil-lichten „Yolantha“ ging jetzt mit der „Pique-Dame“ dieser wichtige Zyklus eben zu Ende. Ganz […]
Russische Kinder im Tschaikowsky-Opernkrieg: Am Abend des Einmarschs in die Ukraine dirigierte Putins erster Kultursoldat Valery Gergiev an der Mailänder Scala fast ungeprobt „Pique Dame“
Diese gestrige „Pique-Dame“-Premiere an der Mailänder Scala war aus zwei Gründen bemerkenswert. Valery Gergiev dürfte nun auch dort der erste Dirigent sein, der eine Neuinszenierung einzig mit der Generalprobe wuppte. Und das musikalisch erstklassig. Mit einer dunklen, satten Farbenpalette aufgewühlter Gefühle, davongetragen vom Sog der Ereignisse, so wie sich der spöttische Alexander Puschkin ausgedacht hatte. […]
Es werde Opernlicht: Tschaikowskys „Jolanthe“ konzertant mit Kirill Petrenko und Asmik Grigorian bei den Berliner Philharmonikern
„Jolanthe“ ist – nach einem dänischen Theatertext – ein symbolistisches Märchen aus der mittelalterlichen Provence, das erzählt, wie eine von der Welt und ihrer eigenen Behinderung abgeschirmte blinde Königstochter durch die Kraft der Liebe wissend wird und sehen lernt. Während das am gleichen Abend 1891 in St. Petersburg uraufgeführte Ballett „Der Nussknacker“ sofort zu den […]