Die exemplarische Geschichte einer Ausgrenzung: Robert Carsen lässt in seiner starken Scala-Inszenierung Peter Grimes nie aus dem Gerichtssaal

Ein schmutzweißer, gänzlich nüchterner Saal, halbhoch getäfelt mit einfacher Empore. Bänke, Tische eine Gerichtsschranke, die auch als Boot und schließlich Sarg dient – mehr braucht Robert Carsen nicht, um – erstaunlich spät in seiner langen Opernregiekarriere – den für ihn so perfekt passenden „Peter Grimes“ an der Mailänder Scala zu inszenieren. Wer einmal in Aldeburgh, […]

Ein doppelter Halevy-Triumph in Genf: Das Grand Théâtre lässt auf „La Juive“ noch das Petit four „L’éclair“ folgen

Opernarbeit an den immer teurer, für manche auch anachronistischer werdenden Palästen der Gefühle, die gleichzeitig auch Musikmaschinen, Tonfabriken und Irrenhäuser sind, das ist vor allem Pflege der Geschichte, liebevoll aufbereitetes Festhalten am Vergangenen, Kultur des Erinnerns. Wer dem ewig Gleichen, der Mühle des Repertoire-Getriebes entkommen will, wo jede Tradition allerschnellstens zur Schlamperei verkommt, der versucht […]

Die tödliche Falle der liebenden Gattin: bei den Karlsruher Händel-Festspielen gelingt ein herausragender „Hercules“

Auf immerhin drei Auftritte bringt es der griechische Halbgott Herakles im üppigen Opern- wie Oratorienschaffen Georg Friedrich Händels: Im 1727 uraufgeführten „Admeto“, darf er als basssingender, rustikal-komischer, ziemlich einfach muskelgestrickter Deus ex Machina im zweiten Akt die Königin Alceste in der Unterwelt gegen den Höllenhund Cerberus verteidigen und wieder ans Sonnenlicht geleiten. 1750 taucht er […]