Ein sensitives Dschungelbiest und ein Wagner-Käpt‘n Blaubär: Weiß Köln eigentlich, was es an seinem versatilen GMD François-Xavier Roth hat?

Das ist ja fast wie in den guten alten Zeiten! Der Chef steht an zwei aufeinanderfolgenden Abenden mit völlig unterschiedlichen Opern im Graben. Er ist zudem kein Kostverächter und deckt im Repertoire alles ab von „Salome“ bis zur „Großherzogin von Gerolstein“, von Wagner bis zu Uraufführungen und natürlich immer wieder den von ihm so geliebten […]

Diese Isolde gehört von Anfang an zu den besten: Camilla Nylund schließt im Zürcher „Tristan“ zu den Hochdramatischen auf

54, das ist ein gutes Alter für eine Isolde. Nicht mehr jugendlich, aber die irische Maid muss ja auch vokal Einiges bewältigen. Und nicht überreif, denn irgendwie glaubwürdig soll es ja schon klingen. Und so ist die hochgeschätzte Schwedin Camilla Nylund also jetzt mit diesem überwältigenden Zürcher Debüt bei den Hochdramatischen angekommen. Nicht dass dies […]

Waldweben mit und ohne Worte: Wagner-Überwältigung bei den Bamberger Symphonikern mit Jakub Hruša, Jens Harzer und Alex Ross

Die Bamberger Symphoniker wollen, aus einer Stadt als Unesco-Weltkulturerbe mit 1000-jähriger Geschichte kommend, nachhaltiger und naturnäher werden. „Die Spuren, die wir als Orchester hinterlassen, sollen musikalisch wie ökologisch einen Unterschied machen und dazu beitragen, die Zukunft aktiv zu gestalten“, so schreiben sie in ihrer frisch erschienenen Saison-Broschüre, die unter dem Konzertmotto „Schöpfung“ steht. Und deshalb […]

Die Kröte ist eine Kröte: In Zürich startet Andreas Homoki mit dem von Gianandrea Noseda klangerleuchteten „Rheingold“ einen ambitionslosen „Ring“-Neuanfang

Der optische Deutungsanspruch geht hier eigentlich schon im ersten Bild flöten. Obwohl zunächst nur in völliger Dunkelheit die Kontrabässe ihr tiefes Es grummeln, bevor die Celli sich in die Wellenbewegungskurve legen. Hebt sich die Kurtine, dann dreht sich da wieder eine der herkömmlich bekannten weißen Altbausalonbühnen Christian Schmidts. Viermal das gleiche, leere, lediglich mit dezenter […]

Corona versaut die sowieso schon mediokre Lindenopern-Akustik: Das Festkonzert der Berliner Staatskapelle zum 450. Geburtstag

Nein, ich mag mich nicht daran gewöhnen. Leere Konzertsäle und Opernhäuser sind ein mieser Cornona-Witz. Kunden werden verschreckt, während draußen das Leben tobt, die Beschränkungen sind völlig unverhältnismäßig. Zum Glück ist inzwischen auch in Berlin der öffentliche Druck so gestiegen, dass der Kultursenat jetzt ab sofort ein Meter Abstand und Schachbrettmuster zulässt – bei permanenter […]