Tschaikowskys Klanganalyse russischer Machomilitärkultur: Die brillante „Pique-Dame“ der Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko

Hoffentlich bringen die Berliner Philharmoniker ihre eben unter Kirill Petrenko abgeschlossene Trias von Tschaikowsky-Opern auch als Box heraus. Das würde in jedem Fall eine lohnende Ergänzung, der Werk-, der Orchester- wie der Interpretendiskografien bedeuten. Nach dem martialischen Ukraine-Epos „Mazeppa“ und der jugendstil-lichten „Yolantha“ ging jetzt mit der „Pique-Dame“ dieser wichtige Zyklus eben zu Ende. Ganz […]

Positive Mahler-Ekstase mit lauter negativen Mitwirkenden: die mutige Tour der Bamberger Symphoniker ist in Baden-Baden zum guten Ende gekommen

In Baden-Baden war schon mal mehr Lametta als Off-Season an einem trüben Januartag. Der Kurpark kahl und verwaist, der Badische Hof abgebrannt, der Europäische Hof Dauerbaustelle. Und auch das Frieder-Burda-Museum offeriert nur gehäkelte Korallenriffs.  Da kann man sich höchstens in die Thermen flüchten – oder eben ins Festspielhaus, wo zum ersten Mal seit dem improvisierten […]

Es werde Opernlicht: Tschaikowskys „Jolanthe“ konzertant mit Kirill Petrenko und Asmik Grigorian bei den Berliner Philharmonikern

„Jolanthe“ ist – nach einem dänischen Theatertext – ein symbolistisches Märchen aus der mittelalterlichen Provence, das erzählt, wie eine von der Welt und ihrer eigenen Behinderung abgeschirmte blinde Königstochter durch die Kraft der Liebe wissend wird und sehen lernt. Während das am gleichen Abend 1891 in St. Petersburg uraufgeführte Ballett „Der Nussknacker“ sofort zu den […]

Was wird da werden? Spekulationen über Christian Thielemann und Dresden

Die zweieinhalb „Capriccio“-Premierenstunden vom Samstag, die erste komplette Oper, die seit dem 10. März 2020 in der Semperoper vor immerhin ein paar Journalisten- wie Technikerohren erklungen ist, sie hallten noch nobel nach, als Montags das Sächsische Kulturministerium bekannt gab, dass man Christian Thielemanns Vertrag als Chef der Staatskapelle Dresden nicht über des Ende im Sommer […]

Gibt es eine neue Opernstream-Ästhetik? Eher intellektuelle Ödnis von Zürich bis Genf und Paris

Es gibt Pizza. Ist aber keine im Karton. Nur ein flacher, geschmacksneutraler Foto-Dummy. Erwischt! Das sehen wir, nun illusionslos, als die Kamera die vierte Wand durchbricht und nach Ende dieser ansonsten kreuzkonventionell abgefilmten „Orphée ed Eurydice“-Streampremiere kurz hinter die Bühne im Zürcher Opernhaus kommt, die sich beglückwünschenden Mitwirkenden, den winkenden Regisseur Christoph Marthaler und eben […]

Wie ein Phönix: zwei Spitzenchöre melden sich aus dem Corona-Exil zurück, in Berlin der RIAS Kammerchor, in London die ORA Singers

Nein, hier steigt nicht Conchita Wurst auf. Langsam, ganz langsam tasten sich zunächst die Damen des RIAS Kammerchors wieder zurück in die Berliner Philharmonie, nur zehn sind es zunächst. Ihren regelmäßigen Arbeitsplatz durften sie sechs Monaten lang nicht betreten. Sie gehörten zu den am meisten durch Corona ausgebremsten Kollektiven, galten als pariagleiche Superspreder. Daran hat […]

Corona-Masken – nicht nur in Blau

Die neue Kunstsaison hat angefangen. In sehr seltsamer Weise. Immerhin, mit einigem Galgenhumor lässt sich sagen: In den Souvenirshops der Kulturtempel könnte ein neues Fashion Item das Must Have der startenden Saison werden –  die Atemschutzmaske mit Logo. Vielleicht nicht medizinisch, aber covidkonform und vor allem coronachic. Maske auf und durch! Wenigstens das. Als Aufmerksamkeit […]